Historische Entwicklung der Taucherbucht

In dem Buch „Tage im April“ von Karl Heinz Wilmes wird über die Entwicklung der Delecker Brücke nach dem Krieg berichtet.

Vermutlich war die Sprengung am 6. April 1945, als sich die deutschen Truppen vor den Amerikanern zurückgezogen haben. Die Delecker Brücke war insgesamt acht Jahre zerstört und konnte nicht befahren werden.


Die Delecker Brücke 1951, am rechten Bildrand die Lücke von der Sprengung am 6. April 1945

In Frühjahr 1951 begannen die Wiederaufbauarbeiten durch das Landesstraßen-Bauamt, heute Straßen NRW. Ursprünglich überspannte die Brücke mit 16 Bögen den Möhnesee. Aus Kostengründen wurde der gesprengte Bogen nicht wiederaufgebaut. Dazu wäre das Absenken des Wasserspiegels bis auf den Seegrund erforderlich gewesen. Stattdessen verlängerte man den Damm von der Südseite bis zum vorhandenen Pfeiler. Das dazu erforderliche Schüttmaterial holte man aus dem zerstörten Ausgleichsweiher in Günne.

Von den Arbeiten gibt es Unterlagen. Hier der Originaltext. Quelle: Straßen NRW Meschede, damals Landesstraßen-Bauamt Meschede.

„Bei der Ausführung des Erddammes konnten wesentliche Ersparnisse dadurch erzielt werden, dass der innere Kern des Dammes mit überschüssigen Trümmermassen aus dem Gelände unterhalb der Möhnemauer geschüttet wurde, insbesondere aber die Dammfüsse mit einer schwere Steinschüttung, die aus dem nahegelegenen Steinbruch gebrochen, abgedeckt werden. Dies Trümmermassen werden zunächst auf dem Landwege zur Sperrmauer mittels Großlastwagen transportiert und von dort auf Klappschuten geladen.

Die Schüttgutrutsche mit Klappschuten an der Sperrmauer, Wasserhöhe 25 Meter

Klappschuten beim Ausladen an der Baustelle

Mit Hilfe der Klappschuten wurde alsdann der Damm unter Wasser aufgekippt. Auf diese Weise war es möglich rd. 70.000 cbm im Ausgleichsweiher zu gewinnen. 56.000 cbm Schüttgut konnten in dem hier seitlich gelegenen Steinbruch gewonnen werden.

Die Baustelle von der Südwestseite

Die Stahlträger für den Betonkopf werden eingeschoben

Wie bereits schon erwähnt, galt es bei der Konstruktion des Stahlbetonträgers, den Horizontalschubaus dem stehen gebliebenen Teil der Bogenbrücke von 470 to zu Entlastung des einseitig überbeanspruchten Gruppenpfeilers weiterzuleiten. Der Vorschlag der Firma Hochtief, diese mit einem einhüftigen Rahmenbauwerk zu erreiche, verdiente vor allen anderen Vorschlägen besondere Beachtung. Der Vorschlag kam alsdann auch zur Ausführung“

Mit freundlicher Genehmigung des Autors Karl Heinz Wilmes. Eine weitere Veröffentlichung dieser Daten und Bilder sind nicht ohne Genehmigung des Autors erlaubt.

Ein aktueller Blick auf die Brücke aus der Taucherbucht

Die Brücke wurde in den 70er Jahren modernisiert. Die Grundpfeiler sind noch die Originalpfeiler. Der Damm wurde vor zwei Jahren neu bedeckt.